Unter-Navigation "Ergotherapie"

Ergotherapie und psychische Gesundheit


Ergotherapie stellt die Handlungsfähigkeit des Menschen in den Mittelpunkt. Sie trägt zur Verbesserung der Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität bei. Sie befähigt Menschen, an den Aktivitäten des täglichen Lebens und an der Gesellschaft teilzuhaben.

Was tun Ergotherapeut*innen?
ErgotherapeutInnen befähigen Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einem Unfall oder sozialer Umstände in ihrer all täglichen oder beruflichen Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, ihren Alltag befriedigend zu gestalten. In der Ergotherapie stehen die konkreten Alltagstätigkeiten der Klienten und Klientinnen im Fokus. Eine Behandlung beinhaltet folgende Elemente:

  • Erfassung von vorhandenen und angestrebten Kompetenzen, Interessen, sozialen Rollen und Handlungsmöglichkeiten im persönlichen Alltag und bei der Arbeit mittels spezifischen Assessments.
  • Zielgerichtete und klientenorientierte ergotherapeutische Behandlung, um die sozialen, emotionalen oder kognitiven Fähigkeiten zu erhöhen. Der therapeutische Rahmen und die Tätigkeiten orientieren sich an der Zielsetzung.
  • Reflektieren der Handlungserfahrungen in begleitenden therapeutischen Gesprächen.
  • Gemeinsames Entwickeln und Erproben von Lösungsstrategien, die eine selbstständige und gesunde Alltagsgestaltung ermöglichen.

Welchen Nutzen bringt die Ergotherapie?
Alles was wir Menschen tun, wie wir es tun und was wir dabei erleben, wirkt sich auf unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden aus. Individuell bedeutungsvolles Tätigsein wirkt gesundheitsfördernd. Das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Handeln und psychischer Gesundheit bildet die Basis der Ergotherapie, sowohl in der Therapie, als auch in der Arbeitsrehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung.

In der Ergotherapie erhalten die Klienten und Klientinnen die Möglichkeit, sich wieder handelnd zu erfahren und soziale Beziehungen zu gestalten. Sie können persönliche Fähigkeiten entdecken oder neu erleben und wieder Vertrauen in ihre Handlungsfähigkeit gewinnen. Darauf basierend können sie für sich bedeutsame Tätigkeiten in der Selbstversorgung, Arbeit oder Freizeit wieder aufnehmen.

Der Flyer „Den Alltag gestalten - Ergotherapie und psychische Gesundheit“ kann in unserem Shop bestellt werden.


Abschlussbericht Arbeitsgruppe Psychiatrie mit Empfehlungen für die ambulante Therapie
Die verschiedenen Probleme rund um die Kostengutsprachen der Ergotherapeut*innen in der ambulanten Psychiatrie wurden Anfang 2012 immer grösser. Die Arbeitsgruppe Psychiatrie hat sich damit befasst und stellt den Abschlussbericht als PDF-Dokument bereit (nur für EVS-Mitglieder).


OECD-Bericht: Psychische Gesundheit und Beschäftigung: Schweiz
Obwohl der Beschäftigungsgrad von Menschen mit psychischen Problemen in der Schweiz vergleichsweise hoch ist, erfolgt ein grosser Teil der Neu-Berentungen aufgrund psychischer Krankheiten.

Der OECD-Bericht „Psychische Gesundheit und Beschäftigung: Schweiz“ stellt fest, dass in der Schweiz das Gesundheits- und das Bildungswesen wie auch die Sozialversicherungen gut ausgestattet sind und grundsätzlich optimale Handlungsmöglichkeiten bieten.

Der Bericht bemängelt jedoch, dass in der psychiatrischen Versorgung der Schwerpunkt zu stark auf dem stationären Bereich liegt. Die Weiterentwicklung des ambulanten Bereichs soll entsprechend vorangetrieben werden. Ausserdem werde der Beschäftigungssituation von Menschen mit psychischen Problemen in der psychiatrischen Versorgung zu wenig Beachtung geschenkt. Deshalb empfiehlt der Bericht, dass in der Aus- und Weiterbildung im Bereich Psychiatrie ein konsequenter Einbezug der Perspektive des Erwerbslebens angestrebt wird.

OECD-Report: Mental health and work: Switzerland